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http://www.facebook.com/pages/brainbureau/131570366859940 dort werden nun künftige Überlegungen und Gedanken veröffentlicht. Um weiterhin mitlesen zu können, benötigen Sie KEINE facebook-Mitgliedschaft – es wird öffentlich veröffentlicht.
Dieser Tage beschert uns ein isländischer Vulkan erstmals seit Jahrzehnten konsequent blauen Himmel. Sehr schön - soweit. Stellt sich nur die Frage, was wird, wenn dieser Vulkan daran soviel Spass findet, dass sich unser Himmel dauerhaft zu trüben beginnt. Der letzte Ausbruch jener Wirkungsklasse hat uns Europäern die Französische Revolution gebracht, wie ich der Zeit heute entnehme. Feuer frei.
Heute lese ich in der örtlichen Tageszeitung, dass die Sirenen abgeschaltet und durch Funkalarmierungssysteme ersetzt werden sollen. Das sei praktischer. Und billiger. Technisch mag das stimmen. Sparen wir also ein paar Euro, und entziehen wir hier ein Kulturdenkmal seinem Wirkungsraum, welches seit nunmehr bald siebzig Jahren ein verlässlicher Begleiter der Bundesidentitätsbildung ist. Der Zeugungsschrei unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Was macht eine alte Adelsfamilie wohl mit ihrem Facebookprofil? Existenz beweisen? Werte vermitteln? Regieren? Wie reiht sich ein ehemals staatstragendes Traditionshaus ein in den großen Egalitätsreigen? Follower, Freunde, Kontakte - früher nannte sich das Gefolge. Untertan 2.0
Heute lese ich in der Süddeutschen, dass Banker bei Berufseinsteigern als Traumjob gilt. Da wächst also eine Generation heran, der das ganze Gezeter um Boni und Geldvernichtung gleichgültig ist - warum auch sollte man sich von dem Geschrei ältlicher Besitzstandswahrer steuern lassen, wenn die eigene Zukunft angesichts ökologisch und ökonomisch schlingernder Systeme bestenfalls fragwürdig ist. Da klingt es schon besser, sich wohl beschirmt und unantastbar in einem Geschäft, das kaum ein Außenstehender nachvollziehen kann, die Taschen voll machen zu können. Bank Gang - eure Scham ist uns egal. Wir sehen uns am Schalter.
Super Zeiten! Jeder kann machen was er will, keiner muss machen was er soll - das ist Freiheit. Freiheit des Individuums. Welches jeden Tag wieder etliche Male entscheidet, was gut oder was schlecht ist, um danach dann zu handeln. Oder behandelt zu werden. Die einen machen sich ihre eigenen Regeln, die anderen schlagen diese irgendwo nach. Manche denken erstmal ausgiebig an andere, manche erstmal ausgiebig an sich. Manche wollen anderen als Beispiel dienen, manche wollen anderen als Beispiel gelten. Und irgendwann stellt sich heraus, dass individuelles ethisches Handeln sich nicht mehr im Gesamtbild repräsentiert. Wie verhält sich dieses Gesamtbild aus hochindividualisierten Einzelpersonen in Bezug auf sein Gesamtwirken. Welche Ethik legt so ein offenes komplexes System an den Tag?
Warum kann eine Hochschule eigentlich keine Arbeitsverträge mit juristischen Personen abschließen? Naja - gemeinhin nennt sich so etwas "Auftragsverhältnis". Was aber, wenn ich als öffentliche Bildungsinstitution solche Auftragsverhältnisse nicht erteilen kann, sondern Personen einstellen muss: Personen, die ich auf dem Arbeitsmarkt nicht finden kann, deren so dringlich gewünschte Kompetenzprofile sich jedoch in Fachnetzwerken abbilden, welche man gemeinhin Firma nennt. Nie wieder strategisch versenkte Professurenstellen - im Arbeitsvertrag steht drin, dass stets der fachlich geeignetste Spezialist des Unternehmens in die Vorlesung zu schicken ist. Diese tauschen sich untereinander aus (was einfach ist, man sitzt ja schließlich im selben Unternehmen), beziehen die Studierenden vielfältig mit ein in die Lehrgestaltung (was einfach ist bei einem Pool von vielleicht fünf Dozenten pro Fach). Die Repräsentanz der juristischen Person ist ein zeitgemäßes Onlineportal, welches das Gesamtbild aller Aktivitäten der am Ausbildungsprozess beteiligten Menschen abbildet (was einfach ist angesichts der aktuellen Flut funktionierender Webzwonullsachen). Welche Rechte hätte ein angestelltes Unternehmen?
Der liebe Gott hat uns die Fähigkeit des Vergessens geschenkt – wer will sich auch gern an alles in seinem Leben erinnnern können. Wie ist es in Zeiten allgewaltiger Datensenken um die Leistungsfähigkeit dieses Konzeptes im gesamtgesellschaftlichen Kontext bestellt: wie lässt sich ein die Gesellschaft gesund haltendes Vergessen implementieren? Kann eine Gesellschaft wahnsinnig werden, wenn sie nichts mehr vergisst?
Was ist der freie Wille noch wert in einer Welt, in der umfassend vorliegende und analysierte Datenbestände für jede Person durch individuelle Angebote mit maximaler Konsumptionswahrscheinlichkeit jede Chance auf zufalls- oder experimentbasierte Veränderung, also Evolution, von vornherein unterbinden. "Deine Eltern sind so, dein Umfeld ist so, also kriegst du das. Von den anderen Sachen, die die anderen kriegen, erfährst du erst garnichts - da ist uns das Risiko deiner Reaktion entgegen unseren Interessen, die wir an dir und deinem Verhalten haben, zu unprofitabel. Und mit dem, das wir dir zugedacht haben, weil es für uns das profitabelste ist, ballern wir dich so zu, dass dir zur Umorientierung gar keine Gelegenheit mehr bleibt." Das Ende der Freiheit zu tun was man will, weil der Wille sich nicht mehr frei entfaltet, sondern durch gezielte anbietervollzogene Informationsselektion vorab determiniert wird.
Soeben lese ich im Newsletter der Süddeutschen vom Inkraftgetretensein des Gesetzes zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen. Meines höchst subjektiven Empfindens nach ein ganz großer Wurf von selten so fundamental implementierter Nachhaltigkeit!
Dachte ich beim Gesetz zur Förderung regenerativer Energien allerdings auch erst. Was also tun, wenn mehreren tausend Arbeitnehmern plötzlich der Chef abhanden kommt, weil er die Transparenz oder das Gezeter scheut. Wie gelangen sensibel positionierte Betriebe zukünftig an die strategischen Entscheidungen, die bis dato von dezent im Hintergrund kassierenden Topmanagern getroffen wurden? Tja - selber treffen! Sollen die Leute sich doch selber führen, wenn sie alles besser wissen - in webzwonulligen Zeiten kein Problem, sondern eine Herausforderung. Das Vorstandsgehalt reicht schonmal für die mit dem Tooling beauftragte Firma, der Rest ist Firmenkulturalisation.
Mehr braucht es nicht. Eine erhellende Erkenntnis, die ich nach einem Gespräch mit einer jungen Peruanerin realisieren durfte - mit diesen drei Basal-Maximen haben die Inka über zweitausend Jahre Hochkultur realisiert. Die haben nicht einmal das Rad gebraucht, um richtig weit zu kommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Predictive_Behavioral_Targeting
In einem etwa 30 Jahre alten Erlebnisbericht zweier Sternredakteure, die in den 70ern zwei Jahre lang in Ostberlin als Korrespondenten gelebt haben, lese ich vom Unterschied der Freiheiten in Ost und West. Im Westen waren alle frei zu tun oder zu denken, was sie wollten. Im Osten waren alle frei von gesellschaftlicher Ungleichheit oder sozialem Elend. Inzwischen gibt es nur noch die Mitte. Wovon und wozu sind wir nun frei?
Einige Tage ist es bereits her, seit die Europäische Union ein Internetangebot veröffentlicht hat, über welches die Empfänger der europäischen Agrarsubventionen sichtbar werden. Spannende Sache. Immerhin handelt es dabei um die Verteilung gut der Hälfte des durch Steuermittel aufgebrachten Gesamtbudgets der höchsten Regierungsstufe unserer Gegend. Die Datenbank hält interessante Details bereit für den geneigten Interessenten. Wenn jetzt noch der Hyperlink auf dem Empfängernamen dazu kommt, hinter dem sich der Wortlaut des Förderantrags und der Bewilligung verbergen, verspreche ich ein zufriedener Steuerzahler zu sein. Denn mindestens so unterhaltsam wie die Lektüre der Empfängernamen fände ich beispielsweise die Erkenntnisse aus der Begründung, wieso und wofür ein mir bekanntes gescheitertes Verlegerpärchen aus einer benachbarten Kleinstadt weit über eine Viertelmillion Agrarsubventionen erhalten hat. So ein Geschäftsmodell will ich auch.
Nehmen wir an, ein Land hat demokratisch gewählt. Die nun erneut am Ruder zu findende Truppe erscheint vielen etwas zu eigentümlich. Deswegen allerdings solange nicht wirklich belegte Wahlfälschungsvorwürfe zu promoten, bis die unterlegene Minderheit ihren Putsch erfolgreich vollziehen konnte, gehört sich nicht für gute Nachbarn. Und die sind wir doch alle, hier, heute, in Zeiten des Internet.
Neulich im Vortrag sehe ich mich mit der Formel des Arbeitnehmers der Zukunft konfrontiert: 0,5 Mitarbeiter leisten 2fachen Dienst, um 3fache Leistung zu bringen. Schmalgeistig wie ich bin realisiere ich die Zunahme der Arbeitsbelastung um den Faktor 6. Wie das? Ganz einfach - Web 2.0 in Firmenkontexten! Jeder Mitarbeiter kriegt sein eigenes Profil: er bloggt seine Projektideen, twittert seinen Arbeitstag, kommentiert seine Kollegen, pflegt die eigene Projektgalerie und sammelt aus den Weiten des Firmennetzes eintrudelnde Bewertungen, weil man für jeden weiteren Stern eine Gehaltsklasse aufrückt. Jump. Higher.
In Russland existieren Kunstwerke von Weltrang, die in den Tiefen der Depots ihrem nicht mehr ganz fernen jüngsten Tag entgegen dämmern. Im Zuge der großen Kriege des vergangenen Jahrhunderts hat Russland so vieles an Kunst verloren und so wenig dazu gewonnen - beides scheint jedoch den gleichen Weg des Vergehens zu nehmen. In den vereinigten Staaten existieren Museumsunternehmen, deren Botschaft der Zugang zu eben solcher Kunst ist, verbunden mit höchstem Sachverstand und exquisiter Architektur. Wieso baut Guggenheim also nicht ein Museum von gewohnter Güte im Moskauer Stadtzentrum, in welchem die hinzu gewonnene Kunst, welche Russland im Zuge der fortschreitenden Ausprägung seines künstlerischen Schaffens bereit ist seiner nationalen Identität hinzuzufügen, ausgestellt wird.
In der Asse wird sichtbar, dass die Idee der Umnutzung von Bergwerken zu atomaren Endlagern mit gewissen Risiken verbunden zu sein scheint. Warum also graben wir den Müll nicht im Tagebau wieder aus? Angesichts eines kubikkilometergroßen Kraters wird sich jeder Interessierte die Frage nach dem Verbleib seiner Steuergelder schnell und eindeutig beantworten können. Und anschließend verfüllen wir das ganze mit einem extra angefertigten und perfekt durchgeplanten Hightechsupersicherspezialendlager, finanziert mit einer Sondersteuer auf die Erlöse der bis dahin eh laufzeitverlängerten Kernkraftwerke.
Für wie viel Umsatz ist so ein Mensch eigentlich gut im Leben. Wie hoch ist sein volkswirtschaftlicher Gesamtwert von der Wiege bis zur Bahre. Eine krasse Frage, wenn man die Werte meiner Kindheit zugrunde legt. Jedoch im Zeitalter webzwonulliger Datensenken nicht ganz unberechtigt - warum sonst kauft ein Großunternehmen einen virtuellen Pausenhof, wenn nicht zwecks Kennenlernens seiner Kundschaft... man muss doch wissen, wann die lieben Kleinen reif sind für ihren ersten Ratenkredit. Live now pay later.
Ich will hier nicht mehr sitzen. Muss ich auch nicht. Mein Job erlaubt es mir, dort zu arbeiten, wo ich ins Netz kann. Und das ist überall. Da allerdings muss ich erst einmal hinkommen. Ich will ein Mobilitätskonto bei einem zentralen Anbieter, der Großkontingente an Bahn-, Flug-, Büroraum-, Mietwagen-, Fahrrad-, Containerfrachter-, Binnenschiff-, Bahn- oder Elektrorollernutzungsstunden bei den Erzeugern ankauft und mir dann, wenn ich sie brauche, zur Verfügung stellt, sobald ich mit meinem Handy sein Logo auf dem jeweiligen Fortbewegungsmittel fotografiere. Jetzt. Foto machen, einsteigen, los.
Derzeit betrachte ich mit Skepsis, wie die Erlöse eines erfolgreichen Jahres in Steuern konvertiert werden. Macht nix. Steuern zahlen ist notwendig. Einerseits. Andererseits sehe ich ebenfalls mit Skepsis, dass seit gestern offiziell der Beginn der Rezession bekannt gegeben wurde. Dumm nur, dass ich gerade in Begriff bin einen Arbeitsplatz zu schaffen. Und nun frage ich mich: könnte ich nicht einen Teil meiner diesjährigen Mittel vorerst steuerbefreit an die Bundesagentur für Arbeit zu treuen Händen übergeben? Die würden dann diese Gelder an meinen Angestellten weiterleiten, sobald ich dort bekannt gebe, dass mich die Rezession getroffen hat und gerade das Geld alle ist. Mein Mitarbeiter bekäme dann sein Geld, ich behielte meinen Mitarbeiter, der Staat erhielte seine Lohnsteuern, die Bundesagentur rettete einen Arbeitsplatz. Und wenn mich die Rezession nicht trifft, hole ich mir das Geld wieder, allerdings belegt mit dem Spitzensteuersatz. Oder belasse es in der Bundesagentur. Für schlechte Zeiten.
scheint eine der ganz großen Herausforderungen unserer Zeit zu sein. Wer zeigt diesen Menschen, die derzeit so geprügelt werden, eigentlich, wo die Reise langfristig hingehen soll. Ein guter Manager bringt sein Unternehmen erfolgreich durch die Gegenwart - die Dinge laufen, jeder weiss was zu tun ist, der Output stimmt. Alles im Rahmen der Ziele. Doch wo kommen die her? Von gierigen alten Männern? Von visionsfreien Institutionen? Von dummreichen Erben? Manche kriegen nie genug, manche funktionieren faktisch als Automaten, manchen fehlt der innere Weitblick. Was darf der Manager erreichen? Was kommt jenseits der Rendite?
Die derzeitige Debatte zur individual-physischen Mobilität ist geprägt von unterzugehen drohenden Automobilkonzernen, explodierenden Energiekosten und ölgetriebener low intensity warfare. Zu unattraktiv, um sich länger damit aufzuhalten. Würden unsere Autos elektrisch betrieben, könnten wir sie dort in die Sonne stellen, wo sie stehen bleiben, uns eine Weile daneben setzen und in aller Ruhe kommunizieren, um dann zum nächsten Ziel aufzubrechen. Der Weg dahin wird bereits beschritten. Nur - wie werden wir damit als Gesellschaft umgehen. Die Frage, die sich dann stellt, ist nicht mehr, womit wir fahren. Sondern wohin wir fahren. Streaming mobility - wenn Fahren nichts mehr kostet, weil das Auto in der Sonne tankt, wird der Weg zum Ziel.
Aktuell wird Geld versenkt. Unter anderem auch vor Island - in rauen Mengen. Das Land steht vor dem Staatsbankrott. Welche Nation wird helfen? 300.000 Menschen müssen unterstützt werden. Doch umsonst ist Versorgung bekanntlich nicht - weder mit Geld, noch mit Energie. Es sei denn, man wird strategischer Partner des Staates Island. Helfen Sie jetzt, verstromen Sie später!
Die Telekom finde ich klasse. Eigentlich. Weniger klasse finde ich, dass ich keinen normalen "schnellen" Breitbandzugang mehr mieten soll, sondern doch besser gleich den Zugang mit dem Fernsehangebot dran. OK, dieses Kabel ist fix, und komfortabel ist es auch. Allerdings will ich nicht, dass irgendwo mein Fernsehverhalten mitgeschrieben wird. Und wenn es schon passiert, wie beim Telefonieren oder Surfen auch, dann will ich einen Knopf haben, der mein Profil und sämtliche Daten darin löscht, sobald ich das für richtig halte. Von mir aus könnte im Zuge des lokalen Löschens ja eine verschlüsselte Kopie an ein Bundesamt für Informationsethik geschickt werden. Die würden dann meine ansonsten nirgends mehr verfügbaren Daten unter Verschluss nehmen und für schlechte Zeiten aufbewahren. Und jeder, der versucht, gegen meinen Willen aus meinem Profil und meiner digitalen Lebensführung sein eigenes Kapital zu bilden, muss sich vor dem Bundesamt verantworten. Dann gucke ich auch Fernsehen übers Internet. Versprochen.
Vor einigen Tagen habe ich einer Podiumsdiskussion in den Verkaufsräumen eines Industrieunternehmens beigewohnt. Thema waren Arbeitsnomaden. Menschen, die ihren angestammten Ort verlassen, um irgendwo in der Welt Arbeit zu finden oder weil ihr Arbeitgeber sie zum Gehen motiviert. Und irgendwann wird Gehen zum Driften, Identität erst luftig dann wurzellos. Arbeitsnomadentum bedeutet Mobilität, genossen von einer kleinen globalen Minderheit, ertragen von einer großen regionalen Mehrheit. Wenn nun aber das Individuum seine Mobilität nicht nur als Flexibilität im Raum, sondern auch als Flexibilität im Sein interpretiert. Wenn der Mensch beschließt, vor Ort zu bleiben und sich einen anderen Job zu suchen, bevor er seine Wurzeln aufgibt. Menschen, die sich dort wo sie leben fortbilden und sich eher einen neuen Wirkensbereich schaffen, bevor sie weggehen, bleiben Garanten für soziales Wachstum - Bürgerschaftliches Engagement statt Internetsurfen, mit Freunden grillen statt Xing-Profile durchklicken, Sportverein statt Fitnessstudio. Werden durch bleiben.
Neulich sitzen wir im Restaurant, und das Tischgespräch kommt auf aktuelle Handys und kommende mobile services. Wie wäre es wohl, jetzt entspannt nach dem Essen etwas müssig sein Telefon (oder das Device, mit welchen sich ein mobiler Internetdienst nutzen lässt) rauszufummeln und ganz gedankenverloren den Wunsch nach einer spontanen Reise von hier nach Barcelona einzugeben. Start hier, Ziel da, Verkehrsmittel, Dauer, Route und Unterbringung während der Reise egal. >enter< Einige Sekunden später kommen drei Tourvorschläge, geordnet nach Dauer und Kosten. Ich entscheide mich für den 2.565 EUR teuren viermonatigen Tripp inklusive Finanzierungskonzept ("Es besteht unterwegs die Möglichkeit zur entlohnten Arbeit - gehen Sie ans Telefon, wenn es klingelt, wir geben Ihnen dann bescheid. Viel Freude, Ihr Servicepartner"). Mal sehen, wo die Reise hingeht. Nach fünf Minuten steht ein Taxifahrer im Raum und hält sein Handy hoch. DAS wäre vernetzte Kommunikation.
Irgendwie scheinen meine Überlegungen zur Ausgestaltung der eigenen Existenz immer wieder in den Betrieb eines persönlichen Elektrizitätswerks hinauszulaufen - motiviert durch steigende Kraftstoffpreise und sinkende Reichweitenzwänge beginne ich über ein eigenes Elektrofahrzeug nachzudenken, auch erscheint mir ein Elektroofen bisweilen spannend. Ob Fahrzeug, Heizung, Herd, Telefon oder Rechenmaschine - all diese Dinge können mit Elektrizität betrieben werden. Das ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Neu hieran ist die nun vorhandene Option der elektrischen Selbstversorgung - für den Kleinwagen das eigene Solarpanel auf dem Garagendach, ergänzt durch den Genossenschaftsanteil an Windrad oder Wassermühle. Und demnächst eine Kniemanschette fürs Handy, ein Brennstoffzellenblockkraftwerk im Keller, Biogas vom Bauern. Früher wars der Schrebergarten, morgen ist es die Solarfarm. Mag ja sein, dass damit volkswirtschaftlich kaum ein Kraftwerk eingespart werden kann - meinen individuellen Verbrauch kann ich damit sowohl ökologisieren als auch absichern. Irgendwo den Strom erzeugen und gegen Vergütung einspeisen, dann hier vor Ort gegen Gebühr entnehmen. Der Rest ist Rechnen und Eigeninitiative.
Ein aktueller Bericht in der Zeit vergleicht das Verhalten von Konzernen in der Krise mit dem von Diktaturen. Beide Gebilde entwickeln in der Krise sowohl gegenüber ihrem Umfeld als auch gegenüber ihrer Bevölkerung paranoide Verhaltensweisen: sie hören sie ab, sie werfen sie raus, sie produzieren Widerstand oder Resignation. Der Gedanke einer analogen Betrachtung von Konzerngebilde und Staat birgt noch so einiges: wie entwickelt sich die Gesamtsituation eines Unternehmens, wenn es die internen Strukturen erfolgreicher Staatsgebilde abbildet? Demokratisch durch die Belegschaft festgelegte Handlungsfelder, Produkte und Dienstleistungen, die mehrheitlich von den Angestellten beschlossen werden. Und alle vier Jahre Neuwahlen des Managements.
Aktuell wird heiss um Reichensteuer und Managementgehälter diskutiert. Die Guten wollen ihre Leistung entsprechend entlohnt sehen, die Schlechten halten sich raus und schwimmen mit. Wir alle sind auf den Einsatz von Kapital und Kompetenz angewiesen, denn nur so entstehen Arbeitsplätze und Steuerzahler. Warum machen wir also nicht den Erfolg eines Unternehmers oder Managers an der Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze fest? Jeder Unternehmensverantwortliche darf am Ende des Jahres entsprechend der im letzten Jahr durch ihn im Unternehmen geschaffenen Arbeitsplätze steuerfreie Prämien einstreichen. Damit hier nicht kapitalschädigendes Verhalten belohnt wird, werden ihm entstandene Unternehmensverluste ab seinen zweiten Wirkensjahr anteilig von den Prämien abgezogen, ohne jedoch das vereinbarte Gehaltsfixum zu mindern. Die guten Unternehmenslenker werden neue Geschäftsfelder erschließen, Innovationen wagen, ihre Marktstellung ausbauen und ihre Mitarbeiter beim Ausbau des Unternehmens weitreichend einbeziehen. Und mittelmäßigem Management bleibt der Weg verwehrt, in den wenigen Jahren ihrer Amtszeit die Bilanzen durch Arbeitsplatzabbau zu schönen und dabei auch noch dick zu verdienen.
Auf unserer Erde werden Bodenschätze immer teurer. Energie in großen Mengen steht nur in wenigen Regionen der Welt stressfrei zur Verfügung - es ist absehbar, dass der bisherige Kuchen kaum jeden satt machen wird. In Deutschland haben die Bürger in den letzten Jahren ein gewaltiges Vermögen in die erfolgreiche Ausgestaltung staatlicher und gesellschaftlicher Einheit investiert - wie wäre nun ein Umlenken dieser Mittel in wirtschaftliche Nachhaltigkeit? Ein gesamtgesellschaftlich aufgelegtes Raumfahrtprogramm mit dem Ziel orbitaler Energieerzeugung, finanziert durch den Solidaritätsbeitrag. Dezentral umgesetzt in zu diesem Zweck in strukturschwachen Regionen errichteten Forschungs- und Entwicklungszentren. Innerhalb von fünfzig Jahren erarbeiten wir die für dieses gewaltige Vorhaben erforderlichen Technologien, spenden durch unzählige auf diesem Weg entstandene Innovationen visionären Rückhalt, erschließen bereits auf dem Weg Wirtschaftlichkeit und gewinnen immer mehr Partner. Irgendwann um 2040 startet irgendwo in Mecklenburg der erste orbitale Energietransfer.
In Zeiten von Selbstbedienungsmentalität, Steuerflucht, Insidergeschäften oder Privatpatiententum wenden sich immer mehr Bürger von ihren gut situierten Mitmenschen ab. Weshalb ergreifen diese nicht die Initiative und stellen der Öffentlichkeit das eigene den individuellen Möglichkeiten entsprechende Engagement gebührend vor? Die Begleitung des wohltätigen achtbaren Bürgers durch einen persönlichen Kommunikationsdesigner als Alternative zum Dasein in einer Gated Community irgendwo vor der Toren der Stadt. Tue Gutes und sprich darüber.
Wenn ich alt bin, will ich am Band arbeiten. Morgens nach dem Aufstehen setze ich mir einen Datenhelm auf, logge mich in eine vollautomatisierte Fertigungsstraße irgendwo in der Welt ein und individualisiere für drei oder vier Stündchen Konsumartikel.
Derzeit digitalisieren die Öffentlich-Rechtlichen Fernsehanbieter ihre Programmarchive. Gut 1 Million Programmstunden an bereits bezahltem Vintage-TV dürften bald darauf warten wiederangesehen zu werden. Erst verschwindet das Schaffensspotential der Jungen aus der Gesellschaft in die rechnerbasierte Virtualität, um dort zu altern ohne zu wachsen. Dann verschwinden die Alten in ihrer fernsehgestützen Vergangenheit, um dort zurück zu Überschaubarkeit und Authentizität zu finden. Ist das Systembereinigung?
Neulich hat das Bundesverfassungsgericht zum dritten Mal klar gestellt, wie mit Daten der Bürger in Zeiten des Internet zu verfahren ist. Dennoch - überall im Internet füllen sich Logfiles und laufen Trackingtools mit, sobald wir irgendeine Seite öffnen. Alles im besten Sinne des Kommerzes und unter den wachsamen Augen eines gierigen Staates. Was wenn die Kirche hier ihre wertegerechte Rolle fände: "Hey, Du hast in den letzten 28 Tagen mehr als 100 Stunden im Internet verbracht - wir machen am kommenden Sonntag nach dem Gottesdienst einen Ausflug ans Meer, willst Du nicht mitkommen?"
Heute habe ich gelesen, dass ein amerikanischer Wirtschaftsexperte empfiehlt, aufgrund der mit der augenblicklich grassierenden internationalen Finanzkrise verbundenen Risiken die am stärksten von der Krise betroffenen Banken zu verstaatlichen. Wenn auch nur vorübergehend. Da haben wir also Jahrzehnte darauf verwendet, alles was die Gesellschaft besitzt in privates Kapital umzutragen. Und jetzt die Verstaatlichung ausgerechnet der Banken, ausgerechnet in den Vereinigten Staaten?! Sehen wir gerade dem Entstehen eines amerikanischen Sozialismus entgegen?
Hessen hat gewählt. Niedersachsen hat gewählt. In Deutschland sitzt endgültig eine fünfte Partei in den Parlamenten. Womit sich in Hessen erneut offenbart, dass altes Denken bei der Partnerwahl nicht mehr funktioniert. Berlin hat gezeigt, dass Schwarz-Rot erfolgreich sein kann. Die beiden Volksparteien sind sich in der parlamentarischen Arbeit oft näher als sie zeigen mögen.
In Zeiten neuer Zwänge finden sich neue Freunde. Wird Deutschland schwarz-rot auf Dauer?
Parteipolitisch "unvollstellbar", realpolitisch fakt.
Heute ist Neujahr. In der Zeitung lese ich, dass erste Politiker offiziell beginnen die Privatisierung von Staatsunternehmen zu bedauern. Der erwartete Verbrauchervorteil ist ausgeblieben.
Kein Wunder - sie haben die Netze gleich mitverkauft. Doch die wollte kein Käufer wirklich betreiben. Übernehmen und Benutzen ja, damit kein echter Wettbewerb in den den großen Profit bringenden Geschäftsbereichen entstehen kann. Aber frei betreiben?
Warten? Ausbauen? Erneuern? Andere die Netze verwenden lassen? Das klingt nach einer gemeinschaftlich zu tragenden Staatsaufgabe. Freie Bürger für freie Fahrt - ob im Auto, Zug oder Schiff, ob als Megabyte, Wassertropfen, Gaskubikmeter oder Kilowatt. Fürs Einspeisen bezahlen, das Entnehmen verkaufen.
Der Weg ist das Ziel.
Vor einigen Tagen habe ich ein Popkonzert besucht. Beim Verlassen des Veranstaltungsortes habe ich mich dann gefragt, warum ich mir -genau jetzt- mit meinem Mobiltelefon nicht die Musik dieser Band herunterladen und auf dem Rückweg im Auto hören kann.
Die Verlängerung des Augenblicks - mit glänzenden Augen und hochemotionalisiert durch einen super Livegig via Handy zur Website des netzanbietenden Bandsponsors gesurft, Ticketnummer eingegeben, aktuelle Musikstücke des Konzerts aufs Handy kopiert, Kopfhörer aufgesetzt und raus in die Welt. Die Musik ist mit dem Konzertbesuch bezahlt, die Band hat einen Sponsor mit Vertriebskanal, der Sponsor eine emotionalisierte Marke. Pimp Your Brand.
Soeben lese ich in der Zeitung, dass das Bundesumweltministerium den Umweltsurvey einzustellen gedenkt. Nach dem bundesdeutschen Krebsregister wäre das dann die zweite große Datensammlung der Kranken und Vergifteten in unserem Land, die ausgeknipst wird. Für diese Datensammlungen hat man Deutschland einst sehr beneidet: kaum eine andere Nation konnte so genau feststellen, welche Gifte oder Regionen ihre Bürger krank machen, und dann zielgerichtet und präzise anhand wissenschaftlicher Daten zum Wohle der Bürger reagieren.
In den USA stiften derzeit an den Bürgern schwer- und schwerstreich gewordene Menschen große Teile ihrer Vermögen, um der Gesellschaft so Nutzen zu bringen. Welcher an Deutschland reich oder reichst gewordene Mensch stiftet uns die Register?
Im Gegensatz zu einer repräsentativen Spezialstiftung der Frau Gemahlin, deren Nutzen 99% aller Bürger niemals erfahren werden, bietet sich hier die Chance für eine Stiftung, welche 99% aller Bürger zu Gute kommen wird.
Sowas nennt sich Denkmal.
Heute habe ich von einer anstehenden Nahostkonferenz in den USA gehört. Die Syrer wollen teilnehmen, bestehen aber auf dem Golan als Tagesordnungspunkt. Kann ich verstehen. Warum bauen Israelis, Syrer und Amerikaner nicht gemeinsam zwei Hochschulen im Golan? Eine technische, eine geisteswissenschaftliche - jeweils zur Hälfte bevölkert von Syrern und Israelis. Mit amerikanischen, israelischen und syrischen Lehrkräften. Für Ruhe zum Studieren sorgen die Amerikaner. Und die landwirtschaftlichen Erträge erwirtschaften Israelis und Syrer gemeinsam.
Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'.
Ein jeder sein eigener Sender - dieses brecht'sche Paradigma über den Aufbruch des mündigen Menschen in die kommunikatorische Eigenständigkeit erhält in Zeiten fortschreitender Vernetzung eine neue Qualität. Jeder Mensch kann über das Internet auf mehreren Kanälen kommunizieren - etwas mitzuteilen bedarf lediglich einer erreichbaren Plattform und einer bekannt zu gebenden Anschrift.
Wenn jeder Internetteilnehmer eine ihm fest zugeordnete Internetadresse auf seiner Seite der Leitung besäße, könnte er - entsprechendes Wissen und die richtigen Fähigkeiten vorausgesetzt - ungehindert und frei kommunizieren, worüber und wie er will. Die Zusammenführung bereits jetzt auf verschiedenen Plattformen im Netz verfügbarer Medienpräsenzen aus Text, Bild, Film und Ton ließe sich innerhalb eines virtuellen Kommunikationsraums als Erweiterung der eigenen realen Wohnstatt für jedermann zugänglich realisieren. Kein zerfasertes Identitätsgeflecht mehr quer durch Youtube, facebook, mySpace oder Xing - alles aus dem eigenen Ressourcenraum, fern von Datenmissbrauch oder Fremdsteuerung.
Mein Name, meine IP, meine Existenz.
Was passiert eigentlich mit einer Gesellschaft, deren leistungsversprechenste Mitglieder sich zu nicht unerheblichen Teilen aus dem aktiven Teilnahmeprozess am "richtigen Leben" ausklinken und statt dessen ihre Tage in virtuellen Ersatzwelten zubringen? Seine physische Existenz kann der virtuell Emigrierte durch online beauftragte Pflegedienste sicher stellen. Sämtliche Kommunikations- und Geschäftsprozesse laufen nebenbei mit, während der Mensch sich -fernab von allem "Realweltlichen"- vollends seiner virtuellen Existenz irgendwo im Internet widmet. Finanziert durch eine Mischung aus online-Einkünften, etwas privatem Erbe und ins Nichts gefallenden Konsumausgaben, lebt es sich leicht im Einzimmerapartment irgendwo am Rande der Welt. Wie es draußen zugeht, ist völlig egal - Hauptsache, Bandbreite und Ping stimmen. Tschüß Welt, Ihr erreicht mich per E-Mail.
Wie könnte man unsere Zeit bezeichnen? Nachdem wir ausgiebig mit der Rekombination kultureller Elemente der letzten 1000 Jahre gespielt haben, sehen wir uns nun am Beginn einer Zeit, in der jeder machen kann, was er will. Zum ersten Mal, so mein Eindruck, ist es leichter frei zu sein als unfrei. Doch auch das will gelernt sein.
Frisch von der Schule und ohne Idee, wie es weiter gehen soll, erhalten die jungen Leute einen Europapass und ein Bankkonto, auf dem ihr Sold eingeht. Sie suchen sich irgendwo in Europa Arbeitsstellen im sozialen Bereich, wobei sie maximal drei Monate an einer Stelle und sechs Monate in einem Land verweilen dürfen, erhalten zur Lebenshaltung ihr Zivildienstentgelt monatlich zugesendet und lernen fern der Heimat über die Runden zu kommen. Nach einem Jahr kommen sie als weit gereiste sozial engagierte Mitmenschen wieder zurück, oder eben nicht.
RFID, IP-Logging, Handyortung, Emailspeicherung, Kundenkarte, Kreditkarte - die Möglichkeiten der Speicherung personenbezogener Informationen sind inzwischen schier unbegrenzt. Nun gut, was solls.
Als Person finde ich lediglich eine Sache daran interessant: wer ruft wann welche Informationen über mich ab? Wenn es wieder einmal soweit ist, will ich eine Email erhalten mit allen den Informationen, die über mich abgerufen wurden, und einem Link. Und wenn ich den anklicke, sehe ich alle Informationen über die Person, die sich vorher über mich informiert hat. Egal, ob Behörde, Unternehmen oder Einzelperson - letztendlich ist dort ein Mensch, der meine Daten anfragt. Also kriege ich seine Daten und er meine.
Der Freund einer Verwandten darf als gebürtiger Kongolese zu Vorzugskonditionen Rohstoffe seines Landes exportieren. Derzeit knüpft er in Kinshasa Kontakte zu einheimischen Schürfern. Von ihnen kauft er geeignete Rohstoffe und Mineralien, die er dann mit allen zugehörigen Papieren nach Europa verschickt. In Europa kann er sie bei Bedarf veredeln und direkt an industrielle Abnehmer weiterreichen. Er tritt als Einzelunternehmer und Direktexporteur kleiner Mengen geeigneter Rohstoffe und Mineralien auf. Der Weg der Rohstoffe ist durch die unmittelbare Verbindung seiner Person von Abbau bis Verkauf an den Endabnehmer transparent und für Dritte nachvollziehbar. Seine Zielgruppe sind Endverwerter hier vor Ort.
Neulich hab ich einen Landwirt besucht. Der behauptete, mit dem Strohertrag aus 4 Hektar der von ihm bewirtschafteten Ackerfläche könne er sein gesamtes (großes) Haus beheizen: Stroh von den Feldern holen, Pellets draus machen, im Silo auf dem Hof einlagern, verfeuern, fertig. Darf er aber nicht, da für derartige Kleinverbrennungsanlagen aus Emissionsgründen keine Genehmigungen zu kriegen sind. Noch besser wäre laut Aussage des Landwirts das Vergasen des Strohs und das Einleiten dieses Gases in ein öffentliches Gasnetz. Das gibt's so aber nicht. Sollte es aber. Denn dann könnte ich bei Otto mein Gas kaufen und zuhause aus der Leitung holen, entweder um damit warmes Wasser zu erzeugen, zu heizen oder vielleicht sogar Strom zu erzeugen.
Inzwischen ist die WLAN-Technologie so weit gereift, dass auch Kommunen sie in der Fläche installieren. Wenn eine Stadt nun ein WLAN aufbaut, das nur von Menschen genutzt werden kann, die sich innerhalb des Stadtgebiets aufhalten, dann machen sich, wenn das Angebot an Diensten und Informationen in diesem WLAN attraktiv ist, Menschen von außerhalb auf den Weg in die Stadt, um das Angebot dort zu nutzen.
Vor einigen Jahren habe ich mit mir völlig fremden Leuten einen Segelurlaub unternommen. War sehr teambildend und damit auch etwas für Unternehmen, die ihren Nachwuchs testen wollen. Und für die Gesellschaft, die ihre sozial auffälligen Jugendlichen wieder einsammeln will. Also bauen wir uns ein Segelschiff, nennen es "Quandt", "New Yorker" oder "Daimler", bemannen es neben Kernmannschaft und Personalpsychologen zu fünfzig Prozent mit angehendem Managementnachwuchs und zu fünfzig Prozent mit Jugendlichen aus den sensiblen Bereichen unserer Gesellschaft. Dann schicken wir es als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland ein viertel Jahr lang um die Welt. Und hinterher gucken wir uns an, wer von den jungen Leuten mit und wer ohne Ausbildungsplatz dasteht.
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